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Viel Spaß

 

Ob auf´m Dach vom Parkhaus oder auf der langen Bank

Ob rollen lassen auf Beton oder liegen im Sand

Ich wünsche dir den Himmel und das tiefe blaue Meer

Und dass in allem was du machst du auch mal lachst

 

Viel Spaß in allem was du bist

Dies das, Athe- oder Buddhist

Viel Spaß – frag doch die Leute

Dies das , echt ist nur die Freude

 

Ob in der Warteschlange oder auf der Überholspur

Ob las Taxifahrer, Briefträger oder auf ner Radtour

Ich wünsche dir den Himmel und das tiefe blaue Meer

In all den Millionen Emotionen

 

Viel Spaß in allem was du bist

Dies das, Anarch - oder Buddhist

Viel Spaß – frag doch die Leute

Dies das , echt ist nur die Freude

 

Ich wünsche dir den Himmel und das tiefe blaue Meer

Und dass in allem was du machst du auch mal lachst

 

Viel Spaß

 

Kleiner Drache

 

Tau tropft von den Bäumen

 jeden Abend jede Nacht

Es ist als ob der Baum weint 

weil die Sonne nicht mehr lacht

 

Doch am morgen kommt sie wieder 

Trocknet deine Tränen

Wärmt das weiche Herz mit Liebe 

Wie die Hälse von zwei Schwänen

 

Die schwimmen auf dem großen Fluss

Wo sich die Steine wälzen

Der Abendhimmel wunderschön

Man möchte mit ihm verschmelzen

 

Und am Morgen wieder kommen

Mit genialen Plänen

Zu formen das weich Herz mit Liebe

Wie die Hälse von Schwänen

 

Wiederholung schafft Beruhigung

Vertrauen verleiht Eleganz 

Von der Zeugung bis zum Abschied

Tief und spurlos rührt der Tanz

 

Den tanzt ein kleiner Drache

Der voll Freude Feuer speit

Und singt wir sind ob wir wollen oder nicht

Den Übergang geweiht

 

Und am morgen kommt er wieder

Und zeigt seine Zähne

Formt das weiche Herz mit Liebe

Wie die Hälse zweier Schwäne

 

Wiederholung schafft Beruhigung

Vertrauen verleiht Eleganz 

Von der Zeugung bis zum Abschied

Tief und spurlos rührt der Tanz

 

 

 

 

Inge und der Zauberer

 

Es lebte einst ein Zauberer, der war ganz klein und putzig

Und weil er sich nie waschen wollte war er immer schmutzig

Das ging ne lange Zeit ganz gut denn er lebte allein

in seinem Turm doch eines Tages brach er sich ein Bein

 

Er zauberte sich allerhand herbei auch einen Gipsverband

Doch so ganz allein, mit nem gebrochnen Bein hatte er doch nen schweren Stand

 

Er konnt die Treppen nicht mehr steigen

nicht mehr hinauf aufs Dach

Wo sich die Sternlein zeigen bei Nacht

Und auch nicht mehr hinunter hin den Keller

Zu seinem Vorrat für den Teller

 

Da machte er was schlaues

Er sandte seine Brieftraub aus

auf dass ihm jemand käm zur Hilfe

als ein fleißiger Gehilfe

 

Seit Tagen fiel strömender Regen

Er hatte nur im Bett gelegen und

finster an die Wand gestarrt

Er wollte lieber für sich bleiben

Menschen mochte er nicht leiden

immer hatten sie ihn ausgelacht

weil er so klein war, sich aus ihm einen Spaß gemacht

 

Solang bis es ihm zu bunt geworden war

Er hatte zwar keinen Katar aber trotzdem die Nase voll

Und so zog er von dannen in den tiefen Wald hinaus

Und fand dann irgendwann ein Zuhaus

 

Ein lautes klopfen an der Pforte

Riss ihn fort aus jenem Orte

Seiner Gedanken weites Land

Wo er immer Zuflucht fand

 

Mühsam schleppt er sich hervor

Aus seiner Bettstatt an das Tor

Hält sich fest und öffnet es

Draußen steht völlig durchnässt

Mit Haaren weich und weiß wie Sahne

Eine schöne junge Dame

 

Sein kleines Herz bleibt beinah stehen

So was hat er noch nie gesehen

So eine reizende Gestalt

Ihm wird ganz warm doch ihr ist kalt

 

„Ich komm vom Dorf, ich bin die Inge“

sagt sie mit zitternder Stimme

„ach mein Kind komm doch herein

wärm dich auf, du bist daheim !“

 

der Zauberer freut sich wie ein Haase

doch Inge rümpft ganz irritiert die Nase:

„Verzeiht doch etwas stinkt hier

haltet ihr etwa ein Stinktier hier ?“

 

da wird der kleine Mann ganz rot

vor Charme und auch vor Zorn

doch er wollt sie nicht zum Teufel scheren

konnt sich auch nicht mehr erwehren

Inge kannte keine Gnade

Und zwang ihn zu einem Bade

 

Und nach viel Wasser und viel Schaum

Erwacht aus seinem schmutzgen Traum

Ward er wie neu geboren

Und es drang an seine Ohren

Ein ganz zauberhaftes Gesinge

Von seiner neuen Freundin Inge

 

Und sie sang:

 

„Früher war ich nur ein Zauberer

heute bin ich auch ein Sauberer“

 

ein sauberer Zauberer

 

 

Mantra

 

Siehst du da vorne diesen Mann da ?

Ich glaub der malt was an die Wand ran

Komm wir gehen mal rüber fragen ihn nach seinem Plan

Gesagt getan

 

Ey Mann du malst ja grad die Wand an !

Find ich super endlich legt mal jemand Hand an

An diese graue graue Stadt 

Ich hab das graue grau so satt

Ja meint der Ich auch und weil ich keine Arbeit am Band kann

Mal ich n Mantra an die Wand ran

 

Du malst n Mantra an die Wand ran ?

Aber wieso denn grad n Mantra ?

Naja weisste sagt der Mantra ist eine Form von Tantra

Und ein Bekannter von mir hat gemeint

Open your mind

 

 

Cool, kann ich auch mitmachen hab ich da gefragt

Ja klar da sind die Farben, da die Pinsel

Und so stehen wir zusammen am Kurfürstendamm

Und malen n Mantra an die Wand ran

 

Doch plötzlich kommt mit Blaulicht und Sirene

O je die Bullen, die machen uns Probleme

Die rennen auf uns zu der Eine kahl der Andere bärtig

Aber wir sind noch nicht fertig

Wir würden weglaufen aber wir sind hier noch nicht fertig

 

Und der Eine fängt an zu schreien 

Lassen sie das sein 

Das ist ja wohl nicht ihr Eigentum !

Und sie nehmen uns die Pinsel und die Farben

Und die ersten Leute fangen an zu buhn

 

Dit kann ja wohl nich war sein 

Is doch Alles für Alle !

Doch wir sitzen in der Falle

 

Zeigen se mal ihren Ausweis 

Wat soll das überhaupt sein ?

Naja Herr Wachtmeister wissen se..

Oberwachtmeister !

Her Oberwachtmeister wissense das is n Mantra

Und vielleicht hamses schön gehört Mantra ist Tantra

Und ich weiß ja sie sind so ein Beamter aber

Wir malen doch nur n Mantra an die Wand ran

 

Da sagt der Andere auf einmal, der mit Bart ganz zart

                                                     Sie malen ein Mantra an die Wand ran ?

Das darf eigentlich nicht sein aber das ist ein schöner Reim 

Das muss ich schon sagen

Und endlich legt mal jemand Hand an

 

An diese graue graue Stadt 

Ich hab das grau Grau so satt

Ja wir auch deswegen stehen wir ja hier

Und malen n Mantra an die Wand ran

 

Da waren sie eigentlich ganz zufrieden gewesen

Nur Eines müssen uns noch verraten

Was war noch mal dieses Tantra ?

Ja Tantra sagt er da is ja die Vereinigung mit Allem was ist

Also in jeglicher Form 

Also wenn sie jetzt ihre Uniformen

Und ihre Waffen und ihre Marken ins Feuer schmeißen würden

Dann würden die verbrennen und wieder eins werden

Mit der Erde und dem Universum und dann wären sie frei 

Das macht uns nämlich frei wissen se ?

 

Aha und wieso muss es ausgerechnet n Mantra sein ?

Naja n Mantra is ja immer dasselbe

Das wiederholt sich und wiederholt sich und wiederholt sich

Das ist eine Arbeit und die macht auch noch Spass

Probieren sie doch mal 

Da sind die Farben und da die Pinsel

 

Und so stehen wir zusammen am Kurfürstendamm

Und malen n Mantra an die Wand ran

 

 

Reise

 

Meine Liebe tat ne Reise zu erlangen Meisterschaft

Denn zu haus im kleinen Kreise war die Arbeit schon geschafft

So zog sie aus zu üben was ihr ward beigebracht

Über die Berge Richtung Süden hat sie sich aufgemacht

 

Ein Hut ein Stock ein Rucksack mehr hat sie nicht dabei

Zum ersten mal im Leben fühlt sich frei 

Und am dritten Tage da traf sie auf nen Fluss

Es war keine Frage dem Fluss sie folgen muss

Bis hin zu seinem Anfang des vielen Wassers Quell

Der Wind trieb sie voran die Sonne schien ihr hell

Zum Zeitvertreib da sammelt sie Tand und Steine

die steckt sie in den Rucksack sie zu bringen mit nach Heime

 

und als sie kam ins Hochgebirg da konnte sie nicht mehr

sie schleppte und sie mühte sich ihr Sack war viel zu schwer

Die Stirn in Schweiß gebadet die Sohlen abgewetzt 

Ei gar viel zu selten sich zur Ruh gesetzt

 

O je o weh ach wie sie bangte auf dem schmalen Grat

Verlor den Halt und wankte und stürzte hinab

Sie fiel in eine Spalte 20 Meter tief

Und wie sie da im Sterben lag eine Stimme sie rief

 

Ach du liebe dumme Amsel wo wolltest du denn hin 

So beladen und so schwer wonach stand dir der Sinn

Die Liebe weinte bitter hatte noch so viele Pläne

Und jetzt kam schon der Schnitter und sah die letzte Träne

 

Rinnen aus der Höhle über die Wangen auf den Stein

Sah dort ein Bächlein springen wo grad schlug ein Herzelein

Auf einer Wolke hoch weit droben da saß nun die Mamsell

Und bestaunte wie am Boden ihr Körper ward zur Quell

 

Ihr Fleisch und Blut wurd Wasser und speiste jenen Fluss

Dem sie soweit gefolgt war bis hierher bis zum Schluss

Und im kühlen Abendwind kam ihr eine Gedanke 

Auch wenn ich jetzt nicht mehr bin will ich doch sagen: Danke

 

Ich müsst noch immer kämpfen mit aller Last und Sorgen

Beständig in die Irre gehen wär ich hier jetzt nicht gestorben

 

Takelage

 

Ich sitz auf nem brennenden Boot

Und zünd mir ne Kippe dran an

Ich seh mich nicht in Not weil ich schwimmen kann

Das Ufer ist schon in Sicht

Und die Wellen brechen sich gut

Tanzenden Quallen auf der Gischt

Durch mein Schiff frisst sich Glut

Das Segel steht schon in Flammen 

Und lodert bedrohlich im Wind

Die Takelage bricht in sich zusammen

Wer jetzt nicht springt der spinnt

 

Das Wasser ist warm und noch wärmer

Scheint die Sonne mir ins Gesicht

Ich bin zwar ein Nachtschwärmer

Doch sehn ich mich nach Licht

Und da vorne am Strand da brennt eins

Zwischen zwei Kokospalmen

In der Hängematte liegt Heinz

Und baut sich aus nem Strohhalm

Ein Saxophon ich hör den Ton

Und schlepp mich an Land 

Außer Atem spuck ich Wasser 

Heinz komm angerannt

 

Und wir schauen zusammen aufs Meer 

Wo mein Boot den Flammentod stirbt

Er fragt mich wo kommstn du her ?

Und ich antworte noch leicht verwirrt:

Siehst du da draußen die Säule aus Rauch

Die sich nach oben hin verkleinert

Das war mal mein Schiff und n Namen hats auch gehabt…

Es hieß Heimat

 

Ich bin zwar nicht drauf geboren 

Aber geprägt hat es mich doch

Und jetzt hab ichs verloren doch

Es trägt mich immer noch

Auch wenn ich hier liege im Sande

Ich weiß nicht mal in welchem Lande 

Und es is mir auch egal

Denn ich hab was in der Hand

 

Ich hab ne Geschichte die werd ich erzählen

Auch wenn keiner mich danach fragt

Sag, hilfst du mir beim Kartoffelnschälen

Wenn mir die Stimme versagt?

 

Ich wird schon was finden 

Auch wenn ich nicht weiß 

Was ich mir suchen soll

Wenn sich Wege verbinden dann schließt sich ein Kreis

Und wir finden den Kuchen toll

Den die Oma schon immer 

Zu Ostern gebacken hat

Und dann zeigst du mir doch dein Zimmer

In dieser schmutzigen Stadt

 

Du magst fragen wo kommst du her ?

Wieso kuckst du manchmal so versteinert ?

Ich sag dann, ich komme vom her

Ich hatte ein Schiff und das hieß Heimat

Es ist mir verbrannt einfach so…

Ich habs auch nicht mehr gebraucht

War angekommen und froh 

Denn du bist aufgetaucht

 

Wie eine Insel aus der Tiefe

Wahrhaftig und wunderbar

Wie das zwischen den Zeilen all meiner Briefe

Jetzt wird es mir klar

 

Ich hab so viel geschrieben 

weil ich nichts zu sagen hab

Ich wollt immer nur lieben

 weil ich die Liebe so mag

doch was das ist und wie das geht

kann ich beim besten Willen

nicht mehr als nur erahnen 

und das auch nur im Stillem

 

 

Lesefabrik

 

In der Lesefabrik gehen die kleinen und großen Leute ein und aus

Zum täglichen Schmaus von Sätzen und Wörtern Geschichten erdacht 

Mit feinen Facetten bedacht

Mal trüb mal klar mal sonderbar ergreifend und wieder verlierend den Faden

Gesponnen zu einem Ganzen

 die Seitenzahlen tanzen

Mit den Spitzen der Finger um sich zu erinnern der Vielen  heilen Gefühlen

 

Und selbst der letzte Fetzen ist hier tres chic 

In der wundervollen Lesefabrik 

 

Bin ich hier angestellt? Keine Frage ich arbeite hier alle Tage

Mein Stundenlohn passt sich der Weltwirtschaft an

50 Eier krieg ich auf die Hand 

Dafür das ich nicht nur dumm glotz

Oder die Bahnen vollkotz

Sondern allem zum Trotz 

verschlinge die Plots

 

Handlung und Wandlung bestimmen mein Leben

Verlassen und lassen gesellen sich daneben

Ich weiß nicht wo steht mir der Kopf

Ich weiß nur mir steht der Zopf

Den du mir geflochten mit kundiger Hand

Die ich bald darauf in meiner wiederfand

Endlich angekommen , wir werden ganz Ohr

Schmiegen uns an und lesen uns vor 

Die Uhr schon lang nicht mehr im Blick

Denn die Zeit steht still in der Lesefabrik

 

Die hat immer offen bei Tag und bei Nacht

Manchmal wird gesoffen und Party gemacht

An der Tür da ist kein Schloss und es gibt auch keinen Boss

Jeder ist hier sein eigener Meister und wenn er zu Fressen bekommt dann scheißt er

Kalendersprüche am laufenden Band 

Streut in die müden Äuglein den Sand

Der uns entführt ins Schlummerland

Zu Träumen erwachet ihr Götter gefangen im Jetzt

Um des Körpers Verlangen nachzugeben

Und den Aufstieg ins Paradies hautnah zu erleben

 

Und kommst du mit mir in die Lesefabrik

Entdeckst du an der Decke ein Mosaik 

Aus Scherben die spiegeln uns so wie wir sind

Einfach und froh

 

 

Klaus der Krämer

 

Klaus der Krämer hat n Laden in einer Stadt am Meer

Früher hat er viel verkauft doch heut verkauft er gar nichts mehr

Denn eines Tages kam ein Kunde mit einer Geschichte

Vom Leuchtturmwärter Thorge, der macht so schöne Gedichte

Und außerdem taucht der nach Perlen die sind so wunderwunderschön 

Dass es sich ungemein lohne da mal hinzugehen um sie anzusehen

 

Also macht sich eines Morgens an einem freien Tag

Klaus auf zu seinem Freund dem Fischer dessen Boot im Hafen lag 

Er fragt ihn:

Kannst du mich nicht übersetzen da draußen zu dem Leuchtturm hin ?

Da wohnt n Typ der hat ne truhe vielleicht is auch für dich was drin!

 

Die Sonne schien der Wind stand günstig und so wars dem Fischer recht

schon segelten sie übers Wasser

und dem Krämer wurde schlecht

 

Diese stete auf und ab is nix für meinen Magen

so hörte man von weitem schon Klaus den Krämer klagen

Sein Freund meinte nur

 nicht verzagen

bald sind wir ja da

und ervergaß dann auch die plagen

als er am Horizont den Leuchtturm sah

 

am Ufer stand und winkte schon Thorge der Leuchtturmwärter

Der hat einen weißen Rauschebart, ne halbe Glatze und im Arm ne schwarze Katze

die heißt Berta.

 

Das Boot legte an

sie stiegen aus

sagten Hallo

ich bin Fischer und ich bin Klaus

 

(der alte wärter freute sich über den besuch

allein sein war für ihn ein segen

manchmal aber auch ein Fluch

ja in seinen dunklen stunden fühlte er sich unverbunden

doch er wusste auch es wär noch härter ohne Berta)

 

wenig später saßen sie in der Stube aßen die

mitgebrachten Leckereien aus den besten Bäckereien

dazu gabs Tee und Neuigkeiten über die neusten Streitigkeiten

das beste zeug war noch verboten , Thorge erzählte Anekdoten

aus den alten Zeiten

 

Berta schnurrte schlief am Ofen

in Gesellschaft von drei Kerlen

die hatten jetzt genug geplaudert

und Klaus fragte Thorge nach den Perlen

von denen er schon soviel gehört hatte

und ob er mal eine sehen könnte

 

Da stand der Alte auf

ging zu dem Schrank über der Herdplatte

nahm eine kleine Schatulle heraus

die er von seiner Großmutter geerbt hatte

und stellte sie auf den Tisch und setzte sich amüsiert zu Klaus und Fischer

die schauten ganz gebannt

einander an und auf die kleine Truhe

Berta döste, Thorge löste in aller Seelenruhe

einen feinen Mechanismus aus

da sprang die Kiste auf.

 

Und was sie da sahen war so wundeschön

sowas hatten sie noch nie zuvor gesehen

 

Die Perlen die da lagen

glitzerten in allen Regenbogenfarben

und in einer jeden

schien das Ganze Universum zu leuchten und zu leben

 

Thorge nahm zwei Stück heraus

und reichte sie Fischer und Klaus

die drehten sie in ihren Finger

fingen an sich zu erinnern an etwas in ihrem Inneren

das gleichzeitig das draußen war

und dazwischen waren sie ganz und gar

einfach da

 

Klaus konnte es kaum glauben

ihm wars als blickte er in eines lieben Menschen Augen

Und noch in so viel mehr

in ein unendliches Meer aus Wonne und Wahrhaftigkeit

er fühlte sich beschenkt so reich

ihm wars als schaute er die ganze Welt zugleich

 

Thorge stand am Fenster sah aufziehen eine Wolkenfront von Osten

als Klaus fragte , was soll denn so ne perle

nun eigentlich kosten ?

Da brach der alte aus in stürmisches Gelächter

Ja du bist wahrlich ein Krämer

Noch dazu ein Echter

doch ich bin Verächter

deiner hohen Kunst

ich könnt sie dir verkaufen doch das wär auch umsonst

 

Ich hab das früher schon probiert

doch das hat leider nicht so funktioniert

Ich weiß es klingt ganz unwahrscheinlich

doch sobald verkauft wird’s peinlich 

es ist als will die perle nicht mehr perle sein

und verwandelt sich in einen Kieselstein

 

hier ich geb euch ein paar mit

und hoffe sie bringen euch glück

und das du mir immer daran denkst :

Ihren Glanz behält ne Perle nur wenn du sie verschenkst

 

Oder auch bei dir behältst und keinem je davon erzählst

aber das wär doch wirklich schade drum

um das feine Universum

Multiversen gar die sich durchdringen

manchmal hört man sie singen:

wir sind alle in dir drinnen

 

Klaus war verlegen mit seiner Taschenuhr am spielen

draußen roch es schon nach regen

sie begannen nach der Tür zu schielen

dann standen sie schließlich auf

sagten Adee

danke für die perlen danke für den Tee

 

Berta streckte sich befreit

hin zu neuer Behaglichkeit

Thorge erzählt noch von nem Ungeheuer

das mit den vielen Hälsen

unter den Kreidefelsen

 

Und so stachen sie in See

froh im Abendlichte

Klaus dachte noch oh je

er schreibt ja auch Gedichte

Mann Fischer wir müssen nochmal zurück !

doch das ist eine andere Geschichte

 

 

Ich beschreibe deinen Namen

 

Ich beschreibe deinen Namen wie ein weißes Blatt Papier 

Ich hab die andern nicht vergessen wie ich sind sie ein Teil von dir

Doch nur du kennst meine Träume nur du kennst meine Angst

Und deine Schönheit bleibt unberührt weil du nie etwas verlangst

 

Und am schönsten ist es immer wenn man ein Stück teilen kann

Ein Stück auf dieser Straße in ein unbekanntes Land in ein unberührtes Land

 

Schmeiß sie in den Straßengraben meine Ketten aus Silber und Gold

Die ziehen mich doch nur wieder runter und lassen mich obendrein noch glauben ich hab es so gewollt

Denn wie ein Buch sind wir gebunden an unsre eigne Wirklichkeit 

Vielleicht ham wir uns schon gefunden und es ist nur noch nicht die Zeit

 

Denn am schönsten ist es immer wenn man ein Stück teilen kann

Ein Stück auf diesem langen langen und wenn du ankommst schreibst du mir dann ?

Ich schreib dir dann :

 

Ein Tag mehr in Liebe ist ein Tag weniger Gefangenschaft

Schlag mit deinen Flügeln hab keine Angst vor deiner Kraft

Wir sind unter freiem Himmel hier kann uns nichts passieren

Und du beginnst zu fliegen ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren

 

Und ich weiß jeder Mensch hätte eine Geschichte zu erzählen 

Doch die meisten ham leider keine Zeit              

Und ich stell mir vor wie viel sich jeden Morgen aus ihren Betten quälen  

Getrieben von Nichts und Geld und Gier und Sex und Unzufriedenheit

 

Doch was bringt uns all der Ärger die Wut und die Resignation

Ist da nicht eine Stimme die uns leise aber stetig ruft komm 

da is noch Platz auf meinem Thron

 

Denn am schönsten ist es immer wenn man die Aussicht teilen kann

Und man sich nie mehr fragen muss wo fängt mein Leben eigentlich an und wann fängt mein Leben endlich an und dann ist

 

Ein Tag mehr in Liebe ist ein Tag weniger Gefangenschaft

Du Schlägst mit deinen Flügeln hast keine Angst vor deiner Kraft

Wir sind unter freiem Himmel und der wird erst richtig groß wenn man begreift

dass du beginnst zu fliegen wenn du nichts mehr von dir weist.

 

 

Wunderbar

 

 

Montagabend und ich kann nicht schlafen

 ich denk daran als wir uns trafen 

in einer Kneipe im 2. Stock pleite und keinen Bock 

auf Smalltalk und Erdnüsse 

so groß wird die Welt als ich dich küsse

 und die Jukebox  spielt einen Song für uns;

was mag noch geschehen ?

 

Willkommen in der Wunderbar hier gibt’s reinen Wein

Hier ist alles wunderbar komm schenk mir nochmal einen ein

 

Dienstagabend und ich kann nich schlafen 

ich bin ein schiff wo ist der Hafen  

ich hol mein Anker für dich ein

 nehm Kurs aufs offne Meer 

daheim is ohne dich nur Phantasie 

Korallenriff , ne melodie 

Und der alte Seebär pfeift nen immergrünen Song für uns

 was mag noch geschehen?

 

Besoffen in der Wunderbar von all dem reinen Wein 

ich bin verliebt o wunderbar willst du nicht mein Wunder sein

 

Mittwochabend und ich will nicht schlafen 

der nächste Tag macht mich zum Sklaven 

muss arbeiten gehen, Geld verdienen 

meine Runde drehen auf einem Zug auf Schienen 

da ist das Ziel schon vorbestimmt 

doch da ist so viel was mich mitnimmt 

und das Radio spielt den immer gleichen Song für uns 

was muss noch geschehen?

Willkommen, Willkommen Willkommen alle Freaks alle Menschen

Willkommen, Willkommen Willkommen alles Freaks alles Menschen

Willkommen in der Wunderbar hier gibt’s reinen Wein

Die Welt die niemals bunter war 

Hier ist sie daheim.

 

 

Donnerstagabend und ich bin so müde

 der Mond erhaben über dem Acker den ich pflüge

 ich werf die Samen wir Netze aus

 die Elemente machen Schätze draus 

wir genießen die Frucht dieser Arbeit

 für die Flucht in die Sucht ist noch genug Zeit 

und die Djane spielt den übernächsten Song für für uns 

willst du etwa schon gehen von hier?

 

Doch vorher in die Wunderbar auf nen kleinen Wein

Die Musik ist immer da , sie lässt uns nicht allein

 

Freitagabend wir sind grad aufgewacht 

wir an uns labend die ganze Nacht

 im Morgengrauen endlich eingesehen Selbstvertrauen will geschehn

 alles halb so wild und doppelt so frei ein Hase hoppelt durch Kartoffelbrei

 und die Kapelle spielt den allerletzten Tusch für uns 

Lass uns tanzen gehen

Aber nich schon wieder in die Wunderbar lass mal woanders hin 

die Musik ist überall da wo ich bin

Samstagabend und ich bin am Träumen 

des Lebens Farben will ich nich versäumen

 ich nehm ein Pinsel und machen Klecks 

kommen wir fahren auf eine Insel und haben schönen Urlaub 

 Und wir erfinden  einen neuen Song für uns  

lass uns nie wieder gehen von hier

 

Wir eröffnen eine Wunderbar kommt doch alle her 

hier is alles wunderbar und direkt am Meer

 kommt in unsre wunderbar hier gibt’s reinen Wein 

Hier ist alles wunderbar komm schenk mir nochmal einen ein

 

Sonntagabend und ich pack mein Kram 

morgen bin ich wieder Lohnarbeiter ganz zahm

  ich stell mein Wecker auf halb sechs 

auf meinem schönen weißen Hemd da is ja n roter klecks 

wie is der da nur hingekommen ich war letzte Woche irgendwie benommen  

und da wo du gelegen bist is noch ne Kuhle

da liegt n Zettel wo draufsteht dass du mich vermisst  und falls ich dich suche

 

Bist du in der wunder bar und trinkst reinen wein

 oh du bist so wunderbar  

willst du nicht mein Wunder sein?

 

 

Im Flug

 

Wie die Brandung uns umspült

Am Strand so weit verstreut der Sand der Zeit

Auf einem Fels im Sein liegt in der Sonne still das Glück 

Bewegt sich gleichzeitig nach vorne und zurück

 

Und der Tag hält sich auf ich kann sie spüren

Flügel die sich im Flug berühren

Ein Schlag ins Wasser lass es uns nochmal probieren

Denn ich mags wie unsre Flügel sich im Flug berühren

Wenn unsre Flügel sich im Flug berühren

Weil wir wie Wellen aufeinandertreffen

Uns unweigerlich begegnen und durchdringen

Weil wir, auch wenn wir fliehen uns aufeinander beziehen

Kann ein Lied uns zum Klingen bringen

 

Und der Tag hält sich auf ich kann sie spüren

Flügel die sich im Flug berühren

Ein Schlag ins Wasser lass es uns nochmal probieren

Denn ich mags wie unsre Flügel sich im Flug berühren

Wenn unsre Flügel sich im Flug berühren

 

Und von der anderen Seite des Flusses

Hört man Stimmen deutlich und klar

Wellen getragen von Wellen von dort aus der Ferne ganz nah

Unter der Oberfläche beginnt die Welt nochmal von Neuem

All meine Kraft zieh ich aus meiner Schwäche 

Für ein grenzenloses Träumen